Vorlass Rolf Fieguth
Rolf Fieguth – deutscher Slawist, Literaturwissenschaftler, Übersetzer aus dem Polnischen, Russischen und Französischen.
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Rolf Fieguth wurde 1941 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Slawistik, Germanistik und osteuropäischen Geschichte in West-Berlin und München, beeinflusst von der Theorie Roman Ingardens, promovierte er an der FU Berlin 1967 über Adam Mickiewicz. Nach der Promotion forschte er zum polnischen Klassizismus und zur Präromantik an der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau. Mit dem Forschungsschwerpunkt philosophisch-literaturtheoretische Schulen vom russischen Formalismus über den romanischen und mitteleuropäischen Strukturalismus bis zur Phänomenologie und Rezeptionsästhetik war er 1967-1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz tätig, wo er im Bereich der Slawistik (Literaturwissenschaft) habilitierte. Anschließend lehrte er an den Universitäten in Mannheim und Amsterdam. 1980 wurde er zum Professor der Slawistik im Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin und 1983 zum Ordinarius für Slawische Sprachen und Literaturen an der Universität Freiburg (Schweiz) berufen.
Rolf Fieguth erforscht polnische Literatur von der Renaissance bis zur Gegenwart und das polnische und sowjetische Drama des 20. Jahrhunderts. Er übersetzte ins Deutsche u.a. Norwids „Vade-mecum“, „Transatlantik“ von Gombrowicz und Werke französischsprachiger Schweizer Schriftsteller*innen wie Bille, Bouvier, Chappaz, Simonet. Gemeinsam mit Fritz Arnold gab er „Die gesammelten Werke“ von Witold Gombrowicz heraus. Für seine Forschungs-, Übersetzungs- und verlegerische Arbeit wurde er u.a. 2001 mit dem Preis des Polnischen PEN-Clubs, 2009 mit der Verdienstmedaille der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań und 2017 mit der Ehrendoktorwürde der Posener Universität ausgezeichnet.
2013 vertraute er ein Teil seines Arbeitsarchivs dem Karl Dedecius Archiv an. Der Vorlass von Rolf Fieguth umfasst Dokumente seiner wissenschaftlichen Tätigkeit: Entwürfe und Dokumentationen der slawisch-philosophischen Seminare und Symposien, Lehrveranstaltungen, Vorträge, Aufsätze, Korrespondenz, Rezensionen und Gutachten zu Arbeiten Dritter.
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