Virtuelle Rekonstruktion der früheren Universitätsbibliothek
Zur Geschichte der Bibliothek
Foto
Stadtarchiv Frankfurt (Oder)
Ausschnitt aus der Abbildung des Bildnisses von Johann Christoph Beckmann.
Das Original befindet sich im Stadtarchiv Frankfurt (Oder)
Den Posten des Bibliothekars übertrug man üblicherweise dem Professor für Geschichte. Eine der wichtigsten Figuren für die Frankfurter Bibliothek war in diesem Zusammenhang der Universalgelehrte Johann Christoph Beckmann (1641-1717), der seit 1667 den Lehrstuhl für griechische Sprache innehatte und kurze Zeit danach zusätzlich die Professuren für Geschichte, Politik und Theologie übernahm. Ab 1676 war er bis zu seinem Tod im Jahr 1717 der Universitätsbibliothekar. Beckmann hatte auf einer mehrjährigen Studienreise viele Bibliotheken kennen gelernt. Die dort gesammelten Erfahrungen setzte er in Frankfurt um. Insbesondere die berühmte Oxforder Bibliothek diente ihm als Vorbild für die Neuorganisation und Katalogisierung der Frankfurter Universitätsbibliothek.
Bei der Verlegung der Universität 1811 kam auch die Frankfurter Universitätsbibliothek nach Breslau und bildete dort ab 1815 den Grundstock der neu gegründeten Breslauer „Königlichen und Universitäts-Bibliothek“. Aus dieser entstand nach dem Zweiten Weltkrieg die polnische „Biblioteka Uniwersytecka we Wrocławiu“ (Universitätsbibliothek Wrocław). Deren Abteilung „Alte Drucke“ besitzt heute 311.000 Bände, zu denen auch die erhaltenen Restbestände der ehemaligen Viadrina gehören.